Das Ennigerloher Naturbad hatte kurz vor dem Abschluss der diesjährigen Saison seltenen und besonderen Besuch. Eine Gruppe Senioren aus Ennigerloh hat einen Nachmittag lang die Freibad-Atmosphäre genossen – und den Kult-Snack schlechthin: Pommes.

Die Idee zu der Aktion hatte Alwine Gödde aus dem Ennigerloher St.-Josef-Haus: Man müsste eigentlich mal wieder ins Freibad gehen, um dort die leckeren Pommes zu essen. Gesagt, getan: Bei Klaziena Bunke und Roswitha Gnoss lief die Ennigerloherin mit ihrer Anregung offene Türen ein. Die beiden Frauen besuchen regelmäßig das Ennigerloher Seniorenheim, um dessen Bewohnerinnen und Bewohner zu unterhalten. Gleichzeitig sind beide aktiv im Förderverein Ennigerloher Bäder. Kurzerhand wurde ein Plan ausgeheckt und an einem herrlichen Septembersonntag umgesetzt.

15 Bewohnerinnen und ein Bewohner des Josef-Hauses und des angeschlossenen betreuten Wohnens statteten dem Freibad einen Besuch ab. Die meisten können diese Strecke nicht mehr selbst zurücklegen. Also organisierten Klaziena Bunke und Roswitha Gnoss ein paar Helfer, um die Ausflügler gemeinsam mit Rollstühlen durch die Stadt zu schieben. Die anderen wurden mit Auto gebracht.

Im Bad angekommen, wurde ein großer Tisch in den Baumschatten gestellt. Klaziena Bunkes Tochter Bianca, bekannt als die „gute Fee“ des Freibadkiosks, richtete für jeden eine leckere Portion Pommes her, und dann ließen es sich alle in gemütlicher Runde schmecken. Das Essen spendierte der Förderverein Ennigerloher Bäder. „Rund um den Tisch nur strahlende Gesichter“, berichtet Roswitha Gnoss. „Es war richtig schön.“

Bei angeregten Gesprächen ging der schöne Nachmittag viel zu schnell vorbei. Gern nahmen die Senioren das Angebot an, noch eine Runde um das große Becken zu drehen. Da wurde auch manche Erinnerung wach. Einige waren selbst früher regelmäßige Besucher des Ennigerloher Freibads. Und eine der Frauen berichtete ihren erstaunten Helfern, dass das Bad ein Stück Familiengeschichte ist: Ihr Vatter hatte 1937 zu denen gehört, die das große Becken ausgeschachtet haben – immer nach Feierabend und in mühevoller Handarbeit.

Auf dem Rückweg nahm die große Gruppe noch eine etwas andere Route durch den Ort, sodass die Senioren weitere Straßen ihrer alten Heimatstadt erlebten. Und einige bestätigten ihren Ausflugs-Helfern: Sie haben es genossen, einfach auch mal „raus zu kommen“.

Der Förderverein Ennigerloher Bäder engagiert sich seit einigen Jahren sowohl für das Hallenbad als auch für das Naturbad. Er organisiert viele Aktionen und Feste und fördert damit vor allem Familien und Kinder. „Und jetzt haben wir auch einmal etwas Besonderes für alte Menschen gemacht“, sagt Klaziena Bunke. Diese Aktion wird sicherlich in der Zukunft wiederholt.